Katzen spielen miteinander die Katzen-Version von „Krieg und Frieden“ und wir Menschen denken „Was passiert da?“ - Wenn das der Fall ist, dann nur, weil wir die Signale missverstehen. Katzen raufen sich spielerisch und jagen nun mal gerne. Auch mit dir als seinem Dosenöffner spielt dein fellgesichtiger Frechdachs gerne und das ist gut so. Denn das gemeinsame Spielen stärkt die Beziehung zwischen dir und deinem Katzen-Kumpel.

Die Spiele sind eröffnet

Bloß keine Müdigkeit vortäuschen, wenn deine Fellnase spielen will. Denn jetzt geht es ab und es wird gejagt und gekämpft. Es geht dabei um Stoffmäuse, Fäden und natürlich um Fressen. Auflauern und erbeuten. Immer wieder! Jetzt gilt es für dich, alles zu geben und den Vierbeiner nicht zu langweilen. Du kommst ganz schön aus der Puste? Kein Wunder. Mit einer zweiten Katze kommst du nicht mit. Schließlich werden die aufregendsten Abenteuer erlebt, wenn wie wild durch die Wohnung gejagt und über Tische und Bänke gesprungen wird. So ein Zweibeiner ächzt da eher vor sich hin, anstatt sich schnell unterm Bett zu verstecken und zu lauern. Da spielen Katzen dann oftmals doch lieber mit Katzen. Wenn Katzen miteinander spielen geht die Post eben so richtig ab.

Jagen, erbeuten, verschleppen und verstecken

Katzen spielen miteinander, um in erster Linie Jagdverhalten zu imitieren, dann ist es also am liebsten Jagen und Fangen. Das entspricht ihrer Natur. Schon als Baby-Rabauken trainieren sie so ihre Sinne und ihre Geschicklichkeit und bauen so insbesondere Stress ab. Katzen spielen miteinander, um das Jagen zu üben und ihren Jagdinstinkt auszuleben. Sorge also dafür, dass sie etwas fangen können. Ob alleine oder mit ihrem Katzen-Kumpel zusammen. Am besten erbeuten sie dabei Katzenspielzeug. Als Beute eignet sich alles, was Mäusegröße hat und sich bewegt. Das wird dann mit Begeisterung belauert und schließlich heldenhaft erlegt. Was für eine Aufregung, wenn Deine Katzen hinter einem Bällchen hinterherjagen, bis es schließlich in ein geheimes Versteck verschleppt wird.

Katzen spielen miteinander, um angestautes Jagdverhalten abzubauen. Da geht es allein oder in Katzen-Begleitung blitzschnell über Tisch und Bänke und von der einen Ecke in der Wohnung bis ans andere Ende und wieder zurück. Unvermitteltes Stoppen für ausgiebiges Putzen des Katzenfells inklusive. Und weiter geht’s mit der wilden Jagd, dem 5-minütigen Abenteuer. Und wieder wird sich gerauft und übereinander hergefallen, was das Zeug hält.

Wenn spielerisches Raufen Grenzen überschreitet

Für uns Menschen ist es dann nicht unbedingt einfach, zu unterscheiden, ob die beiden Ninja-Katzen nun zum Spaß miteinander raufen, oder ob jetzt doch ein ernsthafter Kampf angesagt ist. Katzen spielen miteinander, um die Rangordnung klarzustellen. Gerade bei jungen Katzen ist deshalb Raufen ganz normal. Die kleinen Rabauken springen aufeinander herum, rollen über den Boden, schlagen Purzelbäume, kratzen und beißen und … und manchmal jault einer der beiden sogar auf. Von Natur aus ist da das Verhältnis trotzdem ausgeglichen. Die Verführung ist jetzt unter solchem Katzen-Chaos natürlich groß, dass du dich als Oberkatze einmischen willst. Aber vermutlich wird das nicht zu einem Ende, sondern zur Verlängerung führen. Was für dich nämlich nach aggressivem Chaos aussieht, sind vermutlich meist noch spielerische Revierkämpfe, die bei erwachsenen Katern durchaus öfter mal beim Tierarzt enden. Dennoch sind sie schlichtweg nur natürlich. Nehme es jetzt also erstmal hin, dass deine Meinung zum kleinen „Katzenkrieg“ definitiv nicht gefragt ist. Lass die beiden einfach streiten und von ganz alleine eine friedliche Katzenlösung und eine Rangordnung finden. Solltest du allerdings beobachten, dass einer deiner Raufbolde immer vorrangig der Aggressor ist, könnte sich durchaus ein kleiner Katzenkrieg anbahnen, der ein ernstzunehmender Konflikt werden könnte. Manche Katzen passen auch einfach nicht zueinander. Sei es ein großer Altersunterschied oder das Temperament, wie etwa wenn ein unkastrierter junger Kater auf eine ältere Katzendame trifft. Meist einigen sich die Fellnasen aber untereinander und merken sehr wohl, wann die Grenze überschritten ist.

Schluss mit lustig

Kommt es zu bedrohlichem Fauchen, Verletzungen oder eine Katze pinkelt, dann ist Schluss mit lustig. Es muss etwas geschehen. Insbesondere bei Wohnungskatzen, die nur begrenzte Rückzugsmöglichkeiten haben. Denn diese Situation ist der pure Stress. Für dich und auch die geliebten Fellgesichter. Typische Situationen, bei denen dir alle Alarmglocken gehen sollten, sind zum Beispiel, wenn eine Katze nicht mehr in Ruhe fressen oder aufs Katzenklo gehen kann, weil sie permanent von einem kleinen Terror-Tiger verfolgt wird. Katzen können Mobbing bis zur Perfektion betreiben.

Der Friede kann in einem Mehrkatzenhaushalt oftmals aber leicht wiederhergestellt werden. Denke immer daran, dass Katzen keine Rudeltiere sind und ja nach Charakter eigenen Raum und Platz benötigen. Bietest du deinen Katzen im wahrsten Sinne genügen Raum für ein friedliches Miteinander? Wie steht’s mit der Attraktivität der Schlafplätze. Sind genügend da? Gleiches gilt für die Kratzbäume. Können sich insbesondere halbstarke Kater gut aus dem Weg gehen? Stelle außerdem sicher, dass du genügende Näpfe für Wasser und Futter bereitstellst. Hat jede Katze auch ihr eigenes Katzenklo? Vielleicht besorgst du zur Sicherheit noch eines mehr als du Katzen hast. Unterschiedliche Futterplätze weit weg von den Katzentoiletten können oftmals Wunder bewirken und die Katzen spielen miteinander, als wäre nichts gewesen.